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DTGN, Deutsch-Türkisches Gesundheitsnetzwerk in der Europäischen Metropolregion Nürnberg

hier erhalten Sie das Konzept in pdf-Format

Das DTGN ist eine Initiative des Deutsch-Türkischen Unternehmer-vereins in der Europäischen Metropolregion Nürnberg, kurz TIAD. TIAD lud hierzu am 21.03.2012 zu einer Auftaktveranstaltung ein, die er in Kooperation mit der Sparkasse Nürnberg realisierte . Die Veranstaltung richtete sich vordergründig an türkischstämmige Dienstleister aus dem Bereich der Heilberufe,vor allem Ärzte,Psychologen,Psychiater und Apotheker,aber auch an türkischstämmige Studierende,die einen Heilberuf ergreifen wollen. Es nahmen etwa 40 herausragende Vertreter des Gesundheitswesens an der Veranstaltung teil, deren Titel lautete:  "Die schlaflose Gesellschaft - mehr Zeit für Erholung?" - Referent: Dr. Jens Acker, MBA und Oberarzt im Klinikum Nürnberg. Möglichst wenig Schlaf,viel Zeit für Freizeitaktivitäten und Karriere - so die Idealvorstellung der Leistungsgesellschaft. In den letzten Jahren ist ein deutlicher Anstieg von stressbezogenen Erkrankungen zu verzeichnen - Stichwort: Burnout,Depression,Erschöpfung. Diese spielen im beruflichen Umfeld eine immer größere Rolle und stehen in engem Zusammenhang mit aktuell in der Gesellschaft ablaufenden Prozessen. Aktuelle Erkenntnisse der Schlafforschung,Chronobiologie und Stressforschung werden vorgestellt - es bleibt ausreichend Raum für eine umfassende Diskussion,bei der auch Aspekte der türkischen Herkunft der Betroffenen angesprochen werden . Ziel des Netzwerkes ist, im Bereich der deutsch-türkischen Beziehungen in der Metropolregion Nürnberg alle Kräfte des Gesundheitswesens zum Vorteile der deutsch-türkischen Bevölkerung im Gesundheitsbereich zu bündeln mit der weiteren Zielsetzung, sich weiteren, auch größeren Netzwerken anzuschließen. Die Akzentuierung deutsch-türkisch wird den zahlreichen Menschen türkischer Herkunft in der genannten Region gerecht. Hier gilt es, die spezifischen gesundheitlichen Probleme und Herausforderungen der hier lebenden Menschen türkischer Herkunft zu ermitteln, um dann die geeigneten präventiven Maßnahmen zu ergreifen.

Vision: Der Dienst am Menschen als Hauptaufgabe zur bestmöglichen Erfüllung dieser Aufgabe Schaffung eines effektiven Gesundheitsnetzwerkes, das gemeinsame und konkrete Ziele und Ergebnisse in Interesse der Allgemeinheit verfolgt, bzw. erzielt.

Die Arbeit der DTGN wird koordiniert von TIAD.  Vordergründig geht es um die Menschen in der Metropolregion Nürnberg, das Schwergewicht der Aktivitäten sollte sich auf lokale Gegebenheiten konzentrieren. Das Netzwerk sollte aber entsprechend der Namensgebung auch bilateral aktiv sein. Hier geht es um Erfahrungsaustausch und Aktivitäten im internationalen Bereich zwischen der Metropolregion Nürnberg und etwa den türkischen Städtepartnern der in der Region befindlichen deutschen Gemeinden. Zugleich erhielten die Städtepartnerschaften hierdurch eine besondere Note.

Ziele des Netzwerkes sind insbesondere: 

1.Vernetzung der Repräsentanten des deutschen und des türkischen Gesundheitswesens in der Metropolregion Nürnberg im Interesse der Allgemeinheit. Einbeziehung von deutsch-türkischen Vereinen und Verbänden. Aufbau von Kooperationen mit anderen Netzwerken und Repräsentanten des Gesundheitswesens in der Türkei. Förderung des Aufbaus eines interkulturellen Gesundheitsnetzwerkes in der Metropolregion Nürnberg, das alle Migrantinnen und Migranten anspricht.

2. Aufklärung der deutsch-türkischen Bevölkerung in der Metropolregion Nürnberg über Krankheiten, deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Darstellung und Erforschung spezifischer Umstände und Entwicklung spezifischer Behandlungsmöglichkeiten bei türkischstämmigen Patienten. 

3. Schaffung von Informationsmedien in türkischer Sprache (Internet, Broschüren etc.)

4. Durchführung von Informationsveranstaltungen (Vorträge, Seminare etc.), von wissenschaftlichen Kongressen, auch im bilateralen Bereich. Wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Universitäten und anderen wissenschaftlichen Trägern. Vermittlung von Erfahrungen, Erkenntnissen, Ergebnissen und neuen Ideen. Begleitung neuer Projekte im Gesundheitsbereich.

5. Vermittlung und Durchführung von Austauschprogrammen zwischen deutschen Universitäten in der Metropolregion Nürnberg und türkischen Universitäten

6. Förderung des deutschen Gesundheitssystems, vor allem im Bereich der interkulturellen Öffnung der Träger des Gesundheitswesens. Identifikation und Abbau von Zugangsbarrieren im Gesundheits- und Sozialsystem.

7. Begleitung von Projekten im Gesundheitsbereich, insbesondere bei der Schaffung von Pflegeheimen und Krankenhäusern mit besonderem Personal für türkischstämmige Patienten

8. Förderung der Bildung (Aus-, Fort- und Weiterbildung) und Fachkräftesicherung, der Qualifizierung und kultursensiblen Personalentwicklung im Gesundheitswesen

9. Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung der deutsch-türkischen Beziehungen im Gesundheitsbereich in der Metropolregion Nürnberg

10. Förderung der deutsch-türkischen Beziehungen im sozialen und kulturellen Bereich. Förderung der Integration im weitesten Sinne.

 

Erreichen der Ziele: Um die Ziele zu erreichen, werden Fachbereiche und Arbeitsgruppen gebildet, insbesondere (nicht abschließend)

1. Gesundheit der türkischstämmigen Frauen

2. Altenhilfe

3. Psychische Gesundheit

4. Behinderte

5. Gesundheit der Flüchtlinge / Asylanten

6. Gesundheit der in Haft lebenden Türkischstämmigen

7. Integration im weitesten Sinne

8. Förderung des Gesundheitswesens im weitesten Sinne

9. Recht und Gesundheit

10. Arbeit und Gesundheit

11. Öffentlichkeitsarbeit

 

Halbjährlich sollte ein Gesamtplenum unter der Leitung des TIAD, Arbeitsgruppe Gesundheit, organisiert und durchgeführt werden, in dem die bisherige Arbeit gewürdigt und neue Ziele festgelegt werden können. 

Mitglied in dem Netzwerk kann jede natürliche und juristische Person mit besonderem Bezug zum Gesundheitswesen sein. Insbesondere sollte nach Möglichkeit versucht werden, die deutsch-türkischen Vereine und Verbände in das Netzwerk einzubinden. Im Übrigen sollten die üblichen Repräsentanten des Gesundheitssystems in dem Netzwerk vertreten sein, man denke an die Gesundheitsämter, die Versicherungen, allen voran die Krankenversicherungen, städtische und private Einrichtungen, vor allem Krankenhäuser und Pflegeheime, Studierende, Universitäten, private Praxen, Vertreter sämtlicher Heilberufe, weiter die Integrationsämter, politische Parteien und die zuständigen Kammern …

Die Gesundheit ist ein hohes Gut. Wer sich dem Dienste am Menschen verpflichtet hat, der optimiert seine Arbeit, indem er sich im Rahmen eines Netzwerkes bestmöglich einbringt, von den Erfahrungen anderer lernt, neue Ideen entwickelt und bei der Förderung des Gesundheitswesens, letztlich im Interesse der Allgemeinheit mit sozialer Verantwortung und ehrenamtlichem Engagement mitwirkt. Gemeinsames Handeln für gemeinsame Ziele.

Presseerklärung vom 15.11.2011
Mitgliederversammlung 2012
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